Weiterverarbeitung und Veredelung



Die Begriffe Weiterverarbeitung und Veredelung beziehen sich auf die Schritte nach dem eigentlichen Druckvorgang, die dazu dienen, das Druckerzeugnis fertigzustellen und seine optische sowie haptische Qualität zu verbessern. Diese Prozesse sind entscheidend für das endgültige Aussehen und die Funktionalität des Produkts. Hier eine ausführliche Erklärung dieser Begriffe und deren Bedeutung in der Druckvorstufe und beim Druck:

Weiterverarbeitung

Definition: Weiterverarbeitung bezeichnet alle Arbeitsschritte, die nach dem Druck erfolgen, um das Druckprodukt fertigzustellen. Dazu gehören Schneiden, Falzen, Binden, Heften, Stanzen und Prägen.

 

In der Druckvorstufe:

  • Planung: Die Weiterverarbeitung muss schon in der Druckvorstufe geplant werden, um sicherzustellen, dass das Layout, die Papierwahl und die Drucktechnik darauf abgestimmt sind.
  • Markierungen: Beschnittmarken, Falzmarken und andere Hilfslinien werden in den Druckdaten eingefügt, um die Weiterverarbeitung zu erleichtern und Genauigkeit zu gewährleisten.

 

Beim Druck:

  • Schneiden: Nach dem Druck werden die Bögen auf das gewünschte Endformat zugeschnitten. Beschnittzugaben werden hierbei entfernt.
  • Falzen: Die Druckbogen werden gefalzt (gefaltet), um mehrseitige Produkte wie Broschüren oder Bücher zu erstellen.
  • Binden: Die gefalzten Druckbogen werden gebunden, z.B. durch Klebebindung, Fadenheftung oder Spiralbindung.
  • Heften: Bei kleineren Broschüren oder Magazinen werden die Seiten oft geheftet (z.B. mit Klammern).

Veredelung

Definition: Veredelung umfasst verschiedene Techniken, die das Druckerzeugnis optisch und haptisch aufwerten. Zu den häufigsten Veredelungstechniken gehören Lackieren, Laminieren, Folienprägung und Spotlackierung.

 

In der Druckvorstufe:

  • Designanpassung: Veredelungseffekte müssen bereits im Design berücksichtigt und in den Druckdaten angelegt werden. Besondere Effekte wie Spotlackierungen oder Prägungen werden als separate Ebenen angelegt.
  • Materialwahl: Die Wahl des richtigen Materials und der passenden Druckfarben ist wichtig, um optimale Ergebnisse bei der Veredelung zu erzielen.

 

Beim Druck:

  • Lackieren: Eine Schicht aus Klarlack wird aufgetragen, um das Druckerzeugnis zu schützen und zu verschönern. UV-Lack kann gezielt auf bestimmte Bereiche (Spotlack) oder flächendeckend aufgetragen werden.
  • Laminieren: Eine dünne Folie wird auf die Oberfläche des Druckerzeugnisses aufgebracht, um es widerstandsfähiger gegen Abnutzung und Feuchtigkeit zu machen.
  • Folienprägung: Eine spezielle Folie (z.B. Gold- oder Silberfolie) wird mithilfe von Hitze und Druck auf das Papier übertragen, um metallische Effekte zu erzeugen.
  • Prägen: Durch Prägen oder Blindprägung werden bestimmte Bereiche des Druckerzeugnisses erhaben (reliefartig) dargestellt, was einen haptischen Effekt erzeugt.
  • Stanzen: Besondere Formen und Konturen werden durch Stanzen aus dem Papier herausgeschnitten, um das Druckprodukt einzigartig zu gestalten.

Fazit

Weiterverarbeitung und Veredelung sind entscheidende Schritte nach dem eigentlichen Druckprozess, die das Endprodukt funktional und optisch vervollständigen. In der Druckvorstufe müssen diese Schritte sorgfältig geplant und vorbereitet werden, um sicherzustellen, dass das Design und die Drucktechnik optimal auf die geplanten Verarbeitungs- und Veredelungsschritte abgestimmt sind.

 

    • Weiterverarbeitung sorgt für die physische Fertigstellung des Druckprodukts durch Schneiden, Falzen, Binden und Heften.
    • Veredelung verbessert die ästhetischen und haptischen Eigenschaften des Druckprodukts durch Lackieren, Laminieren, Folienprägung und Prägen.

 

Diese Prozesse zusammen gewährleisten ein qualitativ hochwertiges und ansprechendes Druckerzeugnis, das den Anforderungen und Erwartungen entspricht.

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